Brig

Das Cordon bleu

Wer kennt es nicht, dieses herrlich panierte, mit Käse und Schinken gefüllte Schnitzel! Nur wenige aber wissen, dass die beliebte Fleischspezialität in einem Briger Restaurant erfunden worden ist – zumindest der Legende nach. So oder ähnlich könnte sich die Geschichte aber durchaus zugetragen haben:
Vor rund zweihundert Jahren wurde in einem Briger Restaurant eine Gruppe von dreissig Personen zu Schweinscarré erwartet. Die Briger Köchin hatte für die angemeldeten Gäste alles entsprechend vorbereitet, nur stiess plötzlich eine andere etwa gleich grosse Gruppe unerwartet dazu. Was tun mit der doppelten Gästeschar? Die pfiffige Köchin machte aus der Not eine Tugend und fügte der mangelnden Menge Fleisch grosszügig Schinken und Käse hinzu – damals im Wallis häufig verwendete, weil leicht verfügbare Nahrungsmittel. Und dass Käse durch Erhitzen wie beim Raclette oder Fondue wunderbar schmilzt und dem Fleisch eine besondere Würze verleiht, das wusste auch die rührige Köchin. Als ihr der überglückliche Patron für diesen Geniestreich scherzhaft den Orden «Cordon bleu» (das blaues Band) verleihen wollte – der 1578 gegründete Orden geht auf den französischen König Henri III zurück – lehnte sie dankend ab und schlug vor, den Namen fortan für das neue Gericht zu verwenden. Ob die Geschichte nun wahr ist oder nur gut erfunden: Beliebt ist und bleibt das Cordon bleu allemal – vor allem in Brig, wo das Gericht damals wie heute in mehreren Restaurants genossen werden kann.

800 Jahre Brig – Das Cordon bleu