Kollegium Spiritus Sanctus
1662 eröffneten die von Kaspar Stockalper nach Brig berufenen Jesuiten das Kollegium Spiritus Sanctus. Der Heilige Geist sollte fortan das Bildungsniveau der männlichen Jugend anheben. Stockalper dachte aber – seiner Zeit weit voraus – auch an die weibliche Jugend, für welche die Ursulinen an ihrem Institut angrenzend zum Kollegium zuständig waren. Beide Schulen wirken bis auf den heutigen Tag; Generationen von Schülerinnen und Schüler aus dem Oberwallis haben auf dem «Bildungshügel» in der oberen Burgschaft fürs Leben gelernt. Zusammen mit mehreren weiterführenden Schulen bildet das Kollegium gewissermassen das Herzstück.
Rechnet man die Gesamtzahl der Studierenden aller Stufen, vom Kindergarten bis zu den universitären Institutionen, erreicht man 7’000 an der Zahl. Im Vergleich zur Bevölkerung der Stadt Brig-Glis von 12’700 dürfte es sich damit um eine rekordverdächtige Grösse handeln. Darin liegt auch der Grund, dass Brig mit seinen altehrwürdigen Gemäuern überaus jugendlich wirkt. Dem Kollegium Spiritus Sanctus fällt dabei eine besondere Rolle zu. An der heutigen kantonalen Maturitätsschule bereiten sich viele Oberwalliserinnen und Oberwalliser auf ihr weiteres Studium oder eine berufliche Tätigkeit vor. Daraus leitet sich wiederum der besondere und von Aussenstehenden immer wieder bewunderte Umstand ab, dass man sich im Oberwallis innerhalb einer Generation oft persönlich kennt und sich im späteren Leben immer wieder an die kleine «alma mater» erinnert. Seit einigen Jahren wurde am Kollegium Brig erfolgreich das «Nationale Leistungszentrum Schneesport» (NLZ) aufgebaut. Es bietet jungen Schneesportlerinnen und Schneesportlern die Möglichkeit, Studium und Hochleistungstraining optimal zu kombinieren. Die ersten Olympia-Medaillen sind bereits eingetroffen und man kann sich auf weitere freuen.