Die Klöster
Kirchen und Klöster prägen das Stadtbild von Brig-Glis. Während in Glis die bekannte Wallfahrtskirche als wohl ältestes Gotteshaus im Oberwallis steht, sind es in Brig nebst der 1969 erbauten Pfarrkirche die Klosteranlagen mit ihren Kirchen, welche auf die Zeit des Grossen Stockalper zurückgehen. Dieser berief die Jesuiten, die Ursulinen und die Kapuziner nach Brig mit der beeindruckenden Vision, das Bildungsniveau anzuheben. Inzwischen ist das Kapuzinerkloster auf der Gliser Seite der Saltina einem Neubau gewichen und die Jesuiten verliessen das Kollegium Spiritus Sanctus in den Wirren des Sonderbundkrieges im 19. Jahrhundert.
Im Gegensatz zu den Jesuiten wirken der Frauenorden der Ursulinen und der Männerorden der Kapuziner über 300 Jahre nach ihrer Berufung durch den Grossen Stockalper weiterhin. Bis vor wenigen Jahren führten die Ursulinen das gleichnamige Institut, welches heute wie das Kollegium eine öffentliche Mittelschule unter der Bezeichnung «Oberwalliser Mittelschule St. Ursula» (OMS) ist. Die angrenzenden Liegenschaften des Frauenklosters und des Kollegiums weisen eine interessante Gemeinsamkeit auf. Beide Klosterkirchen gleichen sich in ihrer Ausgestaltung wie zwei Geschwister. Die grössere Kirche diente nach der Trennung der Pfarreien von Brig und Glis zwischen 1957 und 1969 auch als Pfarreikirche von Brig. Zuvor war aber die Wallfahrtskirche Glis und der Friedhof über Jahrhunderte die Pfarreikirche der Briger. Interessant ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass die Gemeinden Brig und Glis zusammen mit Brigerbad seit 1973 fusioniert wird, d. h. genau den gegenläufigen Weg der Pfarreien beschritten haben.